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Klopstock-Preis / Kulturminister Robra zeichnet Marion Poschmann und Anna Sperk aus

3. September 2018


„Mit dem Klopstock-Preis für neue Literatur hat Sachsen-Anhalt einen renommierten Literaturpreis geschaffen. Er ist Anerkennung und Auszeichnung für zeitgenössische Autoren“, so Kulturminister Rainer Robra (Foto) bei der vierten Verleihung des Landesliteraturpreises heute in Quedlinburg.

„Die Jury hat dieses Jahr mit Marion Poschmanns ‚Die Kieferninseln‘ ein erfolgreiches und in den Feuilletons weit beachtetes Werk ausgezeichnet.“ Neben dieser bereits etablierten Autorin geht der Klopstock-Förderpreis an Anna Sperk. „Sie ist eine vielversprechende Schriftstellerin aus der Region, die in ihrem Roman ‚Die Hoffnungsvollen‘ die Veränderungen der Bildungs- und Kulturlandschaft von der DDR ins vereinigte Deutschland eindrucksvoll aufgreift.“ Mit der Preisverleihung würde gleichzeitig der Rang hervorgehoben, den Bücher in unserer Kultur einnehmen, sagte Robra in seiner Rede. „Bücher sind in der Lage, Gemeinschaft zu stiften“, unterstrich der Kulturminister weiter.

In seinem Grußwort hob Robra außerdem hervor: „Mit dem Klopstock-Preis wollen wir deutschsprachige Gegenwartsliteratur noch bekannter machen und das Interesse vor allem junger Menschen an der Literatur stärken. Wir wollen neugierig machen auf die Möglichkeiten und Potenziale von Sprache und Literatur und dadurch den Charakter unserer Kultur als einer lesenden Gesellschaft bewahren.“

 

Marion Poschmann, diesjährige Preisträgerin des mit 12.000 Euro dotierten Klopstock-Preises für neue Literatur, ist Dichterin, Autorin und Essayistin. Sie bekommt den Preis für ihren im Suhrkampverlag erschienenen Roman ‚Die Kieferninseln‘. Die 1969 in Essen geborene Poschmann ist mehrfach ausgezeichnet worden, in diesem Jahr auch mit dem „Berliner Literaturpreis“, und lebt heute in Berlin. Die Jury begründete die Wahl von Poschmann als Preisträgerin so: „Auf suggestive Weise entwickelt der Roman ‚Die Kieferninseln‘ mit dem Instrumentarium japanischer Kulturgeschichte ein ebenso zartes wie humorvolles Plädoyer für die Kunst der Betrachtung. Die exakte Komposition des Romans steht seiner mal heiteren, mal elegischen Gelassenheit niemals im Weg. Seine romantische Naturpoesie tritt hier im Gewand zeitgenössischer Weltläufigkeit auf‘“.

Der Klopstock-Förderpreis, dotiert mit 3.000 Euro, geht an die promovierte Ethnologin Anna Sperk für ihren Debütroman „Die Hoffnungsvollen“ (2016). Sperk, Jahrgang 1974, wuchs in Sachsen auf und lebt heute in Halle. In ihrem literarischen Debut beschreibt Anna Sperk den Weg einer jungen Frau, die zu Wendezeiten ins Erwachsenenleben eintritt und versucht, ihren Weg in die Wissenschaft zu finden, um für sich eine Perspektive jenseits der elterlichen Anpassung zu entwickeln. „Ihre Figuren zeichnet die Autorin mit interessierter Sympathie, vor allem nie denunziatorisch oder geringschätzend. Im Rückblick auf die frühen 1990er Jahre wird das Bild einer universitären Landschaft gezeichnet, das noch heute - im Jahr 2018 - Gültigkeit für sich beanspruchen kann“, so die Jury in ihrer Begründung.


Hintergrund


Seit 1996 verleiht das Land Sachsen-Anhalt jedes Jahr einen Literaturpreis. Bis zum Jahr 2014 wurde dieser jährlich wechselnd als Friedrich-Nietzsche-Preis, Georg-Kaiser-Förderpreis und Wilhelm-Müller-Preis vergeben. Im Jahr 2015 wurde der Literaturpreis neu ausgerichtet und wird nunmehr als „Klopstock-Preis für neue Literatur" vergeben. Namenspatron ist der in Quedlinburg geborene Friedrich Gottlieb Klopstock (1724 – 1803), der als einer er bedeutendsten Literaten des Zeitalters der Aufklärung gilt und mit seinem Werk „Der Messias“ einen Höhepunkt deutscher Dichtkunst hinterlassen hat.

Der „Klopstock-Preis für neue Literatur" ist die höchste Literaturauszeichnung des Landes Sachsen-Anhalt. Zu den bisherigen Preisträgern zählen die aus Iowa stammende Ann Cotten, der Berliner Uwe Kolbe sowie Thomas Melle.