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SACHSEN-ANHALT HEUTE: „Die Situation ist dramatisch“/ Land prüft Hilfen

Magdeburg, den 24. Juli 2018


Extreme Trockenheit und kaum noch Bodenfeuchte in Sachsen-Anhalt


 

Sachsen-Anhalts Landwirtschaftsministerin Prof. Dr. Claudia Dalbert (Foto) hat heute im Kabinett zur aktuellen Lage der Land- und Forstwirtschaft bei anhaltender Trockenheit berichtet. Die Wetterdaten des Deutschen Wetterdienstes seien eindeutig: „Die Situation ist sehr ungewöhnlich: Selbst in unseren guten Böden ist kaum noch Bodenfeuchte feststellbar. Es steht den Pflanzen kein Wasser mehr zur Verfügung. Das statistische Niederschlagsdefizit zeigt, dass wir es mit einer extremen Dürre zu tun haben.“

 

Die Ministerin berichtete von ihren Besuchen bei Landwirten vor Ort in der vergangenen Woche und zeigte deutlich ihre Betroffenheit. Sie wiederholte: „Wir lassen unsere Landwirtinnen und Landwirte nicht allein. Wir ergreifen alle möglichen Maßnahmen, um sie zu unterstützen.“

 

Jetzt, so berichtete sie im Kabinett, gehe es darum zu prüfen, ob die Trockenheit als ein einer Naturkatastrophe gleichgestelltes widriges Witterungsverhältnis anerkannt werde. Die Schätzungen zu den Ernteerträgen erwarten fast flächendeckend im ganzen Land ein Drittel oder mehr Ernteeinbußen. Dalbert: „Ich gehe davon aus, dass die Dürre mit einer Naturkatastrophe gleichgesetzt wird.“ Das sei gegeben, wenn mindestens 30 Prozent der durchschnittlichen Jahreserzeugung durch die Dürre zerstört wurde. Belastbare Ernteergebnisse würden Ende August vorliegen. Die Ministerin kündigte eine Vorlage für das Kabinett für September 2018 an, sodass dann das Kabinett über finanzielle Hilfsmaßnahmen entscheiden könne.

 

Auf der Amtschefkonferenz der Landwirtschaftsministerien hätten die Bundesländer die Initiative aus Sachsen-Anhalt positiv aufgenommen und mit einem Antrag unseres Landes sowie Mecklenburg-Vorpommerns den Bund um Hilfe gebeten. Hierzu werde es noch in diesem Monat ein Gespräch auf Arbeitsebene geben, erklärte die Ministerin.

 

Schließlich machte die Ministerin auf die Auswirkungen der Klimakrise aufmerksam: „Unsere Landwirtinnen und Landwirte, aber beispielsweise auch unsere Kleingärtnerinnen und Kleingärtner oder alle, die gern in den wunderschönen Parks in unserem Land spazieren gehen, sehen und spüren, wie die Klimakrise uns direkt betrifft. Die Klimadaten zeigen, dass wir in Zukunft mit zunehmenden Temperaturen und größerer Trockenheit rechnen müssen. Es ist jetzt der Moment, in dem wir uns alle darauf einstellen müssen. Wir werden hierzu beispielsweise mit der Landesanstalt für Landwirtschaft und Gartenbau Informationsveranstaltungen zur Klimafolgenanpassung in der Landwirtschaft anbieten“, kündigte die Ministerin an.

 

 

Hintergrund

 

Wetterdaten des DWD:

 

Bodenfeuchte

 

https://www.dwd.de/DE/leistungen/bodenfeuchte_dl/bodenfeuchtedl.html?nn=510076

 

Die Trockenheit in Deutschland 2018 aus agrarmeteorologischer Sicht:

 

https://www.dwd.de/DE/leistungen/besondereereignisse/duerre/20180705_trockenheit_in_deutschland_2018.html