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Bauarbeiter oben ohne

Magdeburg: Sonnengefahr für 6.000 „Draußen-Jobber“

19. Juli 2018


IG BAU: Auf hohen UV-Schutz achten und viel Wasser trinken


Auch in der zweiten Sommerhalbzeit beim Sonnenschutz am Ball bleiben: Die
Industriegewerkschaft Bauen-Agrar-Umwelt (IG BAU) warnt Beschäftigte in
Magdeburg vor einem weiterhin hohen UV-Risiko. „Von der Landschaftsgärtnerin
über den Straßenbauer bis zum Dachdecker – rund 6.000 Menschen arbeiten hier
auf dem Bau und in der Landwirtschaft. In diesen ,Outdoor-Berufen‘ ist man der
Sonne besonders ausgesetzt“, sagt Elke Bobles von der IG BAU Altmark-BördeHarz.
Auch wer schon eine Sommerbräune habe, solle das UV-Risiko nicht auf die
leichte Schulter nehmen. „Gefährlich ist längst nicht nur der akute Sonnenbrand. Die
ständige Einstrahlung lässt die Haut früher altern und kann zu Hautkrebs führen“, so
Bobles.

Die IG BAU rät allen „Draußen-Jobbern“ zu einer Sonnencreme mit möglichst hohem
Lichtschutzfaktor. Auch regelmäßiges Wassertrinken sei ein Muss – „mindestens
zweieinhalb Liter am Tag“, betont Bezirksvorsitzende Bobles: „Sonnenmilch und
Wasserflasche gehören genauso zum Job wie Mörtel und Maurerkelle.“ Besondere
Vorsicht sei zur Mittagszeit geboten: Zwischen 12 und 14 Uhr sollte der Großteil der
Arbeiten in den Schatten verlegt werden. Wichtig sei außerdem, möglichst viele Teile
des Körpers mit Kleidung zu bedecken. Praxis-Tipp der IG BAU: „Ein am Helm
fixierter Nackenschutz ist eine Kleinigkeit, die aber viel bringt“, so Bobles.

„Hilfreich ist die Faustregel: Wenn der eigene Schatten kleiner ist als die
Körpergröße, dann ist die Gesundheitsgefahr besonders hoch.“ Für Bauarbeiter,
Fassadenreiniger oder Garten- und Landschaftsbauer sei dann maximaler Schutz
angesagt. Gerade wer einen hellen Hauttyp habe, solle zu einem Lichtschutzfaktor
von „mindestens 30, besser aber 50“ greifen.

Trotz bekannter Gefahren hat die IG BAU auf Baustellen in Magdeburg in den
vergangenen Wochen viele Nachlässigkeiten beim Sonnenschutz festgestellt: „Ganz
oft cremen sich Beschäftigte nicht konsequent ein. Immer wieder wird auch mit
freiem Oberkörper gearbeitet. Das ist aber nicht sexy, sondern auf Dauer
brandgefährlich“, sagt Bobles.

Die Gewerkschafterin fordert zugleich die Arbeitgeber auf, sich um den Schutz ihrer
Beschäftigten in der heißen Jahreszeit zu kümmern. „Selbst wenn das Haus schnell
fertig werden soll – bei Temperaturen um die 30 Grad kann die Mittagspause auch
einmal länger dauern. Denn Sonnenschutz ist Arbeitsschutz – genauso wie der
Bauhelm und der Sicherheitsschuh.“

Für alle, die unter freiem Himmel arbeiten, hat die Berufsgenossenschaft der
Bauwirtschaft (BG BAU) eine „Bauwetter-App“ entwickelt. Sie zeigt neben dem
Wetter auch die UV-Einstrahlung an und gibt Tipps zum nötigen Schutz. Die App gibt
es zum kostenlosen Download im App Store oder Play Store.



Bild: „Bausünde“, einmal anders: Wer mit freiem Oberkörper arbeitet, riskiert nicht nur einen
Sonnenbrand, sondern auch Hautkrebs, warnt die IG BAU.   Foto: IG BAU