header-placeholder


image header
image
35b3ab2a19f46ac3056fff8ccff085c4 XL

Wirtschaftsrat: Spitzensteuersatz ist längt Fachkräftesteuersatz

14. Juli 2018


Wolfgang Steiger: Deutschland ist im OECD-Vergleich Hochsteuerland. Wir müssen die Schwelle für den Spitzensteuersatz heraufsetzen und den Soli für alle abschaffen


Der Wirtschaftsrat der CDU e.V. kritisiert, dass mit steigenden Gehältern immer mehr deutsche Steuerzahler unter den Spitzensteuersatz fallen und fordert die Anhebung der Schwelle für den Spitzensteuersatz. „Es kann nicht sein, dass mehr und mehr Facharbeiter und Durchschnittsverdiener in den Spitzensteuersatz rutschen. Drei Millionen Menschen in Deutschland werden heute dem höchsten Steuersatz unterworfen. In den 1960er Jahren lag die Schwelle für den Spitzensteuersatz noch bei mehr als dem 18-fachen des Durchschnittseinkommens. Heute liegt sie beim 1,6-fachen Durchschnittseinkommen. Die hart arbeitende Mittelschicht darf nicht länger bei Gehaltserhöhungen bestraft werden“, warnt Wolfgang Steiger (Foto), Generalsekretär des Wirtschaftsrates.


„Nach aktuellen OECD-Studien ist Deutschland ohnehin Abgabenweltmeister“, betont Wolfgang Steiger. Die Grenzbelastung im Bereich des Spitzensteuersatzes bis zur Bemessungsgrenze der Rentenversicherung - das heißt von 54.950 bis 78.000 Euro – beträgt für Arbeitnehmer bei weit über 50 Prozent. Viele Menschen sind demotiviert mehr zu leisten, wenn der Staat mehr als die Hälfte des zusätzlichen Verdienstes vereinnahmt. „Eine derart hohe Abgabenbelastung wird schnell zur Wirtschaftsbremse, weil Beförderungen oder Mehrarbeit zunehmend unattraktiv sind“, sagt Wolfgang Steiger. „Der Staat misst das Einkommen seiner Bürger mit zweierlei Maß: Einerseits wird ein Doppelverdienerpaar mit drei Kindern und einem gemeinsamen Jahreseinkommen von 110.000 Euro im Rahmen eines Antrags auf Baukindergeld als förderungswürdig mit ‚kleinem‘ beziehungsweise ‚mittleren‘ Einkommen angesehen. Auf der anderen Seite stuft das Finanzministerium das Paar als Spitzenverdiener ein.“ 

 

„Angesichts der sehr guten Haushaltslage, ist es dringend geboten die Schwelle für den Spitzensteuersatz anzuheben. Sowohl Union als auch SPD haben dies in ihren Wahlprogrammen den Bürgern in Aussicht gestellt. Kombiniert mit einer vollständigen Abschaffung des Soli wäre dies ein wichtiger erster Schritt, die fleißigen Steuerzahler dieses Landes zu entlasten. Der Spitzensteuersatz ist längst ein Fachkräftesteuersatz, welcher der internationalen Wettbewerbsfähigkeit des Standorts Deutschland massiv schadet“, ist Wolfgang Steiger überzeugt.