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Datenpanne bei Facebook: BSI fordert mehr Sorgfalt im Umgang mit Kundendaten


Bonn, 9. Juni 2018. Bei der Social-Media-Plattform Facebook ist es nach eigenen Angaben erneut zu 
einer Datenpanne gekommen. So seien bei der Entwicklung und Erprobung einer neuen Funktion 
Datenschutzeinstellungen bei rund 14 Millionen Nutzern verändert worden. Damit seien Beiträge, die 
zwischen dem 18. und 28. Mai 2018 erstellt wurden, ungeachtet der Privatsphäreeinstellungen der 
Betroffenen, beim Verfassen standardmäßig auf öffentlich gestellt und somit für jedermann sichtbar 
gemacht worden. Nach Informationen des Bundesamtes für Sicherheit in der Informationstechnik (BSI) 
sind auch deutsche Nutzerinnen und Nutzer betroffen.

Dazu erklärt BSI-Präsident Arne Schönbohm (Foto): "Dieser Vorfall macht erneut deutlich, dass Unternehmen die Sorgfaltspflicht für die Daten ihrer Kunden deutlich ernster nehmen müssen. Es darf nicht sein, dass neue Funktionen, die im Live-Betrieb getestet werden, die Privatsphäre der Menschen gefährden. 

Deutlich wird auch, wie schnell die Zahl der Betroffenen in solchen Fällen in die Millionen geht. 
Diese Entwicklung wird sich mit der zunehmenden Digitalisierung weiter beschleunigen und ist ein 
klarer Indikator dafür, dass auf dem Gebiet der Informationssicherheit deutlich mehr getan werden 
muss. Um die Interessen der Verbraucherinnen und Verbraucher noch besser vertreten zu können, 
müssen dazu auch die zuständigen Datenschutz- und Informationssicherheitsbehörden angemessen 
gestärkt werden."

Das BSI hat eine Stellungnahme bei Facebook eingefordert. Facebook hat daraufhin gegenüber dem BSI 
erklärt, dass die irrtümlich öffentlich gestellten Inhalte wieder zurückgesetzt wurden und damit 
nur noch eingeschränkt sichtbar sind. Betroffene Nutzer würden zudem seit gestern beim Einloggen 
auf die Datenpanne hingewiesen. Dennoch fordert Facebook seine Nutzer auf, ihre 
Datenschutzeinstellungen nochmals zu überprüfen.

Das BSI wird dieses Thema zum Gegenstand seiner Gespräche mit der Bundesbeauftragten für den 
Datenschutz und die Informationsfreiheit (BfDI) in der kommenden Woche und auch den 
Verbraucherschutzzentralen machen, um weitere Maßnahmen zu erörtern.