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KFW, Dr. J  rg Zeuner

KfW-ifo-Mittelstandsbarometer: Die Euphorie ist weg, Abwärtsrisiken nehmen zu

6. Juni 2018

Frankfurt am Main (ots) -

- Globale politische Risiken drücken das Geschäftsklima

- Lage und Erwartungen im Mittelstand erneut leicht gesunken

- Fallende Exporterwartungen reflektieren Sorgen über 
Protektionismus und Lage in Italien


Die Stimmung im deutschen Mittelstand hat sich im Mai erneut verschlechtert. Neben dem protektionistischen Kurs der US-Regierung ziehen aktuell auch Nachrichten über die Formierung einer eurokritischen Regierung in Italien das Geschäftsklima weiter nach unten: 

Es lässt um einen Zähler auf 13,9 Saldenpunkte nach. Insbesondere die Geschäftserwartungen der Mittelständler sinken und liegen nach einem Rückgang von 1,4 Zählern bei nun 2,1 Saldenpunkten - und damit nur noch knapp über ihrem langfristigen Durchschnittswert. Die aktuelle Geschäftslage hält sich allerdings weiterhin auf einem außergewöhnlich hohen Niveau, wenn sie auch etwas schwächer als im Vormonat eingeschätzt wird (-0,6 Zähler auf 26,6 Saldenpunkte).

"Die Euphorie ist weg, die Sorgen nehmen zu", kommentiert Dr. Jörg Zeuner (Foto), Chefvolkswirt der KfW. Ein Blick in die einzelnen Branche zeige, dass in erster Linie globale politische Risiken die Stimmung belasten: Im Mai stagniert das Geschäftsklima in den mittelständischen Industrieunternehmen zwar, über die letzten Monate hat es sich aber aufgrund sinkender Erwartungen insgesamt deutlich verschlechtert. Bei den großen Firmen des Verarbeitenden Gewerbes setzt sich die Talfahrt auch im Mai weiter fort. 

Damit einhergehen in beiden Größenklassen der Wirtschaft schwächere Exporterwartungen, die seit Jahresbeginn regelrecht eingebrochen sind, und damit die Sorge vor einem von den USA losgetretenen Handelskrieg widerspiegeln. "Schwer wiegt die Erkenntnis, dass Amerika es mit dem protektionistischen Kurs tatsächlich ernst meint", sagt Zeuner. Die Sorgen um die Stabilität unseres Nachbarn im Süden kämen seit der Wahl in Italien als zusätzlicher Belastungsfaktor hinzu. 

"Deutschland kann in diesem Jahr weiter auf die Konsumnachfrage und die Bautätigkeit als Stützen der Konjunktur zählen, ich erwarte ein Wachstumsplus von 2,1%. Für das Wachstumstempo dürfte jedoch entscheidend sein, wie die Unternehmensinvestitionen auf die erhöhte Unsicherheit und die gesunkenen Geschäftserwartungen reagieren", so Zeuner.