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bpa: „Wir müssen die Azubis in der Altenpflege hegen wie eine seltene Art“

5. Juni 2018

Erneute Rekordzahl bei Auszubildenden in der Pflege ist die Messlatte für die Zukunft


Rund 63.200 Jugendliche haben im Herbst 2016 eine Berufsausbildung in der Pflege begonnen. Absoluter Spitzenreiter unter ihnen ist mit 24.130 Personen die Gruppe der Azubis, die Altenpflegerin beziehungsweise Altenpfleger werden wollen. Das ist die am heutigen 5. Juni 2018 vom Statistischen Bundesamt (Destatis) veröffentlichte „Zahl der Woche“. Gegenüber dem Jahr 2006 ist die Anzahl der Ausbildungsanfängerinnen und -anfänger im Pflegebereich insgesamt um 43 Prozent gestiegen.

Trotz dieser Rekordzahlen warnt Bernd Meurer (Foto), Präsident des Bundesverbands privater Anbieter sozialer Dienste e. V. (bpa), vor allzu viel Euphorie: „Es ist sehr erfreulich, dass sich von Jahr zu Jahr mehr Menschen für eine Ausbildung in der Pflege entscheiden. Allerdings dürfen wir uns nicht dazu verleiten lassen zu denken, dass damit der Fachkräftemangel in der Altenpflege bald ein Ende hätte.“

Die Altenpflege bleibe der Mangelberuf Nummer 1. Das Statistische Bundesamt spricht von 200.000 fehlenden Kräften im Jahr 2025, für 2030 warnt die Bertelsmann-Stiftung vor 430.000, die Friedrich-Ebert-Stiftung sogar vor einer Lücke von 520.000 Pflegekräften. Deshalb müsse alles unternommen werden, damit der positive Ausbildungstrend anhalte. „Wir müssen die Azubis in der Pflege hegen wie eine seltene Art“, so Meurer.

Gerade wenn die bisher eigenständigen Ausbildungen in der Altenpflege, der Kranken- und Kinderkrankenpflege zugunsten der sogenannten Generalistik quasi abgeschafft würden, dürften den Berufsanwärtern keine Stolpersteine in den Weg gelegt würden: „Durch die Zusammenlegung der Ausbildungen steigen auch die Anforderungen. Wir sind in großer Sorge, dass viele Hauptschüler, die bisher erfolgreich die Altenpflegeausbildung absolvieren, künftig scheitern und es nur bis zur Zwischenprüfung schaffen. Das hätte zur Folge, dass sie nur noch als Hilfskräfte arbeiten dürfen und als Pflegefachkräfte zusätzlich fehlen“, so der bpa-Präsident.