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Nichtrauchen fördert das Küssen - Fragen und Antworten zur Rauchentwöhnung

25. Mai 2018


Zigarette adé - Michaela Kothe und Angela Penndorf von der Bundeszentrale für gesundheitliche Aufklärung (BZgA) gaben unseren Lesern vergangene Woche in unserer Telefonaktion Ratschläge, wie der Weg aus dem Dunst leichter gelingt. Hier einige häufig gestellte Fragen. 


Hilft Hypnose, um vom Rauchen weg zu kommen?

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Wir hören immer wieder, dass Hypnose beim Rauchstopp geholfen hat. Die aktuelle Studienlage zur Wirksamkeit von Hypnose ist jedoch uneindeutig: Es gibt Studien, die positive Effekte auf den Rauchstopp nachweisen konnten, aber auch Untersuchungen, die keine solchen Effekte zeigten. Welche Methode wie hilfreich ist, kann von Mensch zu Mensch ganz unterschiedlich sein. Im Allgemeinen ist es sinnvoll, den Rauchstopp mit mehreren Pfeilern zu stützen. So geht es bei einer hypnotischen Behandlung darum, einen Bewusstseinszustand zu erreichen, der den Rauchstopp begünstigen soll. Darüber hinaus ist es wichtig, konkrete Verhaltensweisen zu verändern, etwa indem man neue Alltagsrituale und wirksame Strategien für den Umgang mit „Verlangensattacken“ entwickelt.

Sind nikotinfreie E-Zigaretten wirklich harmlos?

Nein, die gesundheitliche Unbedenklichkeit von E-Zigaretten ist nicht erwiesen. So kann Propylenglykol, einer der Hauptbestandteile in den meisten Liquids, bereits bei kurzfristigem Gebrauch Atemwegsreizungen auslösen. Nach jetzigem Forschungsstand sind E-Zigaretten im Vergleich zu Tabakzigaretten zwar weniger schädlich, was aber nicht heißt, dass sie harmlos sind. Über langfristige Folgen für die Gesundheit liegen derzeit keine belastbaren Studien vor. Ausgeschlossen werden können sie also nicht.

Ich rauche schon vor dem Frühstück die erste Zigarette. Wodurch kann ich sie ersetzen? Morgengymnastik liegt mir nicht so.

Ihren Möglichkeiten sind da kaum Grenzen gesetzt. Überlegen Sie sich etwas, was Sie wach macht, zum Beispiel eine Minute Räkeln am geöffneten Fenster. Oder Sie gehen direkt nach dem Aufstehen duschen. Kaufen Sie sich ein Duschbad mit einem schönen Duft, auf den Sie sich jeden Morgen freuen. Wenn Sie sich so wohl riechend an den Frühstückstisch setzen, werden Sie diesen Duft nicht so leicht gegen den Qualm einer Zigarette eintauschen wollen. Oder Sie beißen gleich nach dem Aufstehen in einen saftigen Apfel. Auch ein frisch auf-gebrühter Tee ist ein guter Ersatz für den Glimmstängel.

Muss ich zwangsläufig meine Ernährung umstellen, wenn ich aufhöre zu rauchen?

Sie sollten wissen, dass Sie ohne Nikotin täglich etwa 200 Kilokalorien überschüssig haben. Die müssen nun auf anderem Weg verbrannt werden. Bauen Sie Bewegung in Ihren Alltag ein: Treppen steigen statt Aufzug fahren, Fahrrad statt Bus fahren, Abendspaziergänge statt Fernsehen, Tanzen gehen statt im Kino  sitzen – das sind nur einige mögliche Formen von Bewegung, die nicht viel zusätzliche Zeit erfordern. Außerdem würde zweimal Sport in der Woche den Muskelaufbau und den Kalorienverbrauch fördern. Beim Walken verbraucht ein 70 Kilo schwerer Mensch etwa 420 Kilokalorien pro Stunde, beim Joggen 700 Kilokalorien. Wer Muskelgewebe aufbaut, verbraucht auch im Ruhezustand mehr Kalorien.

Was hilft, ohne Zigarette den Mund zu beschäftigen?

Sie können es mit Kaugummi, Salzstangen oder mundfertig geschnittenem Obst- und Gemüse versuchen. Gut geeignet sind zum Beispiel Karotten, Blumenkohlröschen, Kohlrabe, Äpfel oder Gurken. Manch einer kaut die erste Zeit auf einem Zahnstocher oder zieht Luft durch einen Strohhalm. Trinken Sie viel und in kleinen Schlucken, auch das beschäftigt den Mund.

Wie funktioniert es, wenn bei der Rauchentwöhnung Nikotin eingesetzt wird? Ist das nicht kontraproduktiv?

Es handelt sich um Nikotinersatzpräparate, die gegen die körperliche Abhängigkeit helfen können. Das Nikotin wird mit Sprays, Inhalern, Kaugummis und Lutschtabletten über die Mund- oder Nasenschleimhaut, mit Pflastern über die Haut aufgenommen. So kann es zwar in einer wirksamen Konzentration ins Blut gelangen – aber viel langsamer und ohne schädliche Stoffe wie Teer oder Kohlenmonoxid. Durch eine schrittweise Verminderung „schleicht“ man die körperliche Abhängigkeit aus. Die psychische Abhängigkeit zu überwinden, ist ein längerer Prozess. Sie müssen es üben, die Situationen, die automatisch mit einer Zigarette verknüpft waren, ohne Zigarette zu bewältigen. Einen Überblick über qualitätsgesicherte Rauchstopp-Angebote, die Sie bei diesem Lernprozess unterstützen, sind unter www.rauchfrei-info.de zu finden.