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Hubert Weiger   Foto Puder

Bundesregierung beschließt Entschädigung für AKW-Betreiber ohne Atomausstieg zu beschleunigen

23. Mai 2018

Bundestag und Bundesrat müssen dringend nachbessern 

Berlin. Der Bund für Umwelt und Naturschutz Deutschland (BUND) 
kritisiert, dass der heute vom Bundeskabinett beschlossene Entwurf für 
das neue Atomgesetz keine Beschleunigung des Atomausstiegs in 
Deutschland bringt. „Die Atomkraft bedeutet ein großes Risiko für die 
Bevölkerung und ein zunehmendes Problem für die Energiewende“, sagt der 
BUND-Vorsitzende Hubert Weiger (Foto). „Deshalb müsste die Überarbeitung des 
Atomgesetzes unbedingt für einen schnelleren Atomausstieg genutzt 
werden. Im weiteren parlamentarischen Verfahren muss hier dringend 
nachgebessert werden.“

Konkret fordert der BUND, im Gesetz das Verbot weiterer 
Strommengenübertragungen zu verankern. Dies würde dazu führen, dass die 
Atomkraftwerke (AKW) etwa 1,5 Jahre früher vom Netz müssten und 300 
Tonnen hochradioaktiver Atommüll eingespart würden. In jedem Fall 
ausgeschlossen werden müssen weitere Strommengenübertragungen auf AKW, 
die in den sogenannten Netzausbaugebieten liegen (AKW Brokdorf und 
Emsland). „Denn schon heute behindern die unflexiblen AKW die 
Erneuerbaren Energien“, erläutert Weiger. „So müssen Windenergieanlagen 
bei starkem Wind abgeschaltet werden, damit das Netz nicht überlastet 
wird - während die AKW parallel weiterlaufen.“

In der vom Kabinett beschlossenen Regelung sieht der BUND die Gefahr, 
dass deutlich mehr Strommengen, als vom Bundesverfassungsgericht 
gefordert, entschädigt werden, ohne dass es dadurch zu einer 
Beschleunigung des Atomausstiegs und einer früheren Stilllegung von AKW 
kommt.