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2018 05 04 Uebergabe j  d Material Landesarchiv

Magdeburger überreichen dem Landesarchiv Sachsen-Anhalt Quellensammlung

Magdeburg, den 15. Mai 2018

Außergewöhnlicher Fundus über die jüdische Geschichte 

Magdeburg: Im Rahmen des Gedenkens 50 Jahre Novemberpogrome, bezogen auf die Nacht vom 9. auf den 10. November 1938, wurde eine Ausstellung über das jüdische Leben 1988 in Magdeburg gezeigt. Diese Ausstellung wurde sehr aufwendig und detailliert aufbereitet. Interessant ist hierbei der Quellenfundus, welcher in den 1980er Jahren sehr mühevoll und sorgfältig zusammengetragen worden ist. Dabei gab es auch zahlreiche Korrespondenz mit Westdeutschland, um Bildmaterial zu sammeln. Das Ausstellungsmaterial umfasst nicht allein Quellen über das jüdische Leben in Magdeburg, sondern bietet auch Zeugnisse über das jüdische Leben in Dessau, Halberstadt und beispielsweise Erfurt. 
  
Aufgrund des Falls der Mauer und der politischen Wende 1989/1990 geriet das Thema zunehmend in Vergessenheit. Die Ausstellung selbst blieb spurlos verschwunden. Durch einen überraschenden und zufälligen Kellerfund von neuen Hausbesitzern in der Leipziger Str. in Magdeburg wurde eine Kiste mit Quellen, welche die Basis der Ausstellung bot, wiederentdeckt. Die Finder wandten sich an Tobias Krull und Marten Grimke, beides Vorstandsmitglieder der Deutsch-Israelischen Gesellschaft AG Magdeburg, und überreichten den Fundus selbstlos. 
  
„Der Fundus ist ein wahrer Schatz, vor allem, weil er unter anderem mehrere Fotos, sowie Negative von der zerstörten Magdeburger Synagoge aus dem Jahre 1938 und einige jüdische Zeitungen aus den 1930er Jahren enthält, welche der Öffentlichkeit unbekannt sind. Bekannt ist lediglich ein Außenbild der Alten Synagoge, welches man auf einem sehr bekannten Online-Lexikon ansehen kann. Für Tobias Krull und mich war es sehr wichtig, dass die Zeugnisse in professionelle Händen gehören und einer breiten Öffentlichkeit zugänglich sind. Nach gründlicher Überlegung kam für uns nur das Landesarchiv Sachsen-Anhalt mit Sitz in Magdeburg in Frage. Wir freuen uns, dass wir mit dem LASA eine Institution gefunden haben, welche sich dem Fundus würdig widmet und mit weiteren Archiven, beispielsweise dem Kirchenarchiv, kooperieren wird.“, so Marten Grimke, Vorstandsmitglied der Deutsch-Israelischen Gesellschaft AG Magdeburg. 
  
Photo Tobias Krull 
Marten Grimke (Vorstandsmitglied Deutsch-Israelische Gesellschaft AG Magdeburg), Antje Herfurth (Landesarchiv Dezernatsleiterin Bestände 10. Jh. bis 1945) und Dr. Detlev Heiden (Leiter Landesarchiv) v.l.n.r.