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Veranstaltung zum Wolf in der Landesvertretung in Sachsen-Anhalt in Brüssel

15. April 2018

„Informieren, Schützen, Entschädigen“ Sachsen-Anhalt plädiert für professionelles gemeinsames Wolfsmanagement in Europa



 

Brüssel. In der Landesvertretung Sachsen-Anhalts in Brüssel fand gestern die Veranstaltung „Der Wolf: Gekommen, um zu bleiben. Wie gelingt die Integration des großen Beutegreifers in unserer modernen Kulturlandschaft?“ großes Interesse. Sachsen-Anhalts Landwirtschaftsministerin 

Prof. Dr. Claudia Dalbert (Foto), Krzysztof G?ówczy?ski, Direktor des Welski Naturparkes Lidzbark in Ermland-Masuren, Dr. Elsa Nickel, Referatsleiterin im Bundesministerium für Umwelt, Naturschutz und nukleare Sicherheit, Nicola Notaro, Referatsleiter „Naturschutz“ der Generaldirektion Umwelt der Europäischen Kommission und Swen Keller, Schäfer und Ausbilder von Herdenschutzhunden aus Sachsen-Anhalt gaben aus unterschiedlichen Perspektiven Antworten auf die Frage, wie das Ziel einer Akzeptanz des Wolfes im ländlichen Raum erreicht werden kann. Anschließend wurde sehr rege mit dem internationalen Publikum diskutiert.

 

Ministerin Dalbert zog ein positives Resümee: „Ich war beeindruckt, wie groß auf europäischer Ebene das Interesse an unseren Managementmaßnahmen rund um den Wolf ist. In der sehr sachlichen Diskussion bestand große Einigkeit darüber, dass zwei Dinge im Vordergrund stehen:


Zum einen müssen wir unsere Nutztiere schützen und die Tierhalter bei Rissvorfällen entschädigen, denn die Weidetierhaltung leistet einen wertvollen Beitrag zum Erhalt der Kulturlandschaft und der Artenvielfalt. Nutztiere dürfen keine leichte Beute für den Wolf sein. Der Vertreter der EU-Kommission Herr Nicola Notaro, stellte klar, dass in Bezug auf den strengen Schutzstatus des Wolfes Änderungen im EU-Rechtsrahmen zeitnah nicht zu erwarten sind. Die europäischen Regierungen sollten die Nutztierhalter dabei unterstützen die Weidetiere vor dem Wolf zu schützen. In Sachsen-Anhalt leistet das Wolfskompetenzzentrum mit der Beratung von Nutztierhaltern und der Koordination auch kurzfristiger Hilfen sowie Öffentlichkeitsarbeit wertvolle Arbeit.

Zum anderen brauchen wir eine gemeinsame Erfassung der länderübergreifenden Wolfspopulation, also ein gemeinsames Monitoring mit Polen, um gesicherte Aussagen über die Populationsgröße machen zu können. Hier sind wir in Brüssel, beim Bundesministerium und bei den polnischen Kollegen auf offene Ohren gestoßen.“

 

„Informieren, schützen, entschädigen – mit diesem Ansatz für mehr Akzeptanz für den Wolf und dem Ziel den unterschiedlichen Interessen Rechnung zu tragen, geht Sachsen-Anhalt einen erfolgreichen Weg.“