Das Who-is-Who der deutschen Filmbranche gab sich am Dienstagabend im
Pierre-Boulez-Saal der Barenboim-Said-Akademie die Ehre: Von Iris Berben über
Volker Schlöndorff bis hin zu Wim Wenders - sie alle waren gekommen, um den
ältesten Tanker der deutschen Filmförderung gebührend zu feiern.
Gegründet wurde die Filmförderungsanstalt (FFA) zu einer Zeit, in der das
aufkommende Fernsehen dem altgedienten Kino den Rang abzulaufen drohte. Um den
deutschen (Kino-) Film zu erhalten und wettbewerbsfähig zu machen, errichtete
die Bundesregierung damals per Gesetz die Filmförderungsanstalt.
Mithilfe dieser Fördereinrichtung wurden seither große und kleinere
Filmerfolge realisiert, das deutsche Kino nicht nur am Leben gehalten, sondern
kräftig ausgebaut. Im Ergebnis liegt der deutsche Filmanteil in den Kinos heute
bei 20 Prozent.
"Die FFA hat filmkünstlerische wie auch filmpolitische Geschichte geschrieben",
betonte Kulturstaatsministerin Monika Grütters in ihrer Rede. "Als
Institution, die den Kinofilm als eine der wirkmächtigsten künstlerischen
Ausdrucksformen fördert, gestaltet sie Kultur- und Filmpolitik, um
wirtschaftliche Interessen und künstlerische Ambitionen in Einklang zu
bringen", erklärte die Staatsministerin.
"Das Kino ist zum Glück, allen Veränderungen in den vergangenen 50
Jahren zum Trotz, immer noch ein Kulturort, der Menschen zum
Perspektivenwechsel anregt und aus ihren digitalen Echokammern und Filterblasen
holt", betonte Grütters.
So stärke gerade das kreativ-künstlerische Filmexperiment die Fähigkeit
einer Gesellschaft zur Reflexion und Verständigung - "und damit gewissermaßen
auch die gesellschaftliche Immunabwehr gegen populistische Vereinfacher",
fügte Grütters hinzu.
Gerade die stetige künstlerische Erneuerung des deutschen Films rechtfertige
seine gezielte Förderung über die Filmförderungsanstalt, so die
Kulturstaatsministerin weiter. "Und natürlich wird Sie ein unverzichtbarer
Partner für die Filmpolitik bleiben."
Mit ihrer Expertise wickele die FFA die mittlerweile bundesweit größte
Filmförderung ab, die es jemals in Deutschland gegeben habe, erklärte Grütters.
Die Filmförderungsanstalt verwaltet den Deutschen Filmförderfonds
(DFFF).
Dieser verfügt ab 2018 über ein Volumen in Höhe von 125 Millionen Euro.
Die Staatsministerin für Kultur und Medien hob zudem die Zusammenarbeit
zwischen FFA und ihrem Ressort im Rahmen der Kinodigitalisierungsförderung
hervor. Gemeinsam hätten BKM, FFA und die Länder dafür gesorgt, dass alle Kinos
den Sprung in die digitale Ära schaffen. Dies sei eine bedeutende Investition
in die Zukunftsfähigkeit des Kulturguts Film, sagte Grütters.