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Magdeburg: Tunnelblick - die Grenzen der Wahrnehmung / Vortrag am 14.12.2017

Tunnelblick - die Grenzen der Wahrnehmung - ein populärwissenschaftlicher Vortrag von Prof. Dr. med. Mircea Ariel Schoenfeld vom Leibniz-Institut für Neurobiologie/ Universitätsklinik für Neurologie der Otto-von-Guericke Universität Magdeburg Donnerstag, 14. Dezember 2017, 19 Uhr im Museum für Naturkunde Magdeburg zusammen mit dem Naturwissenschaftlichen Verein zu Magdeburg e.V. 


Das Sehen ist der dominante Sinn des Menschen, über den er seine Umwelt wahrnehmen kann. Etwa zwei Drittel des Gehirns beschäftigen sich damit. Über die Netzhaut der Augen kommt eine Flut von Informationen, die schon allein aufgrund der Menge nicht alle verarbeitet werden können. Das Gehirn verfügt jedoch über mächtige Mechanismen um wichtige von unwichtigen Informationen effektiv zu trennen. Diese Eigenschaft die Verarbeitung von Informationen flexibel zu fokussieren ist eminent wichtig. 

Mittels moderner funktioneller Bildgebung ist es der Forschung heutzutage möglich, die zugrundeliegenden Mechanismen der Filterung von Informationen darzustellen und zu charakterisieren. Dabei kommen auch die Grenzen dieser Systeme zum Vorschein. Diese zeigen sich beispielsweise in einem Phänomen, das als „Tunnelblick“ bezeichnet wird. Hierbei handelt es sich um eine Einschränkung des Gesichtsfeldes bedingt durch eine eingeschränkte Wahrnehmung des Gehirns. Ein „Tunnelblick“ kann auftreten wenn man sich gleichzeitig auf mehrere Tätigkeiten stark konzentrieren muss. 

Ab einer bestimmten konzentrieren Anspannung können bestimmte optische Informationen nicht mehr bewusst wahrgenommen werden. Man bekommt einen Tunnelblick. Auch unter Drogen oder Alkoholeinfluss kann es zu eingeschränkter Tunnelwahrnehmung kommen. Je nach konkreter Situation können die daraus resultierenden Fehler zu mehr oder weniger schwerwiegenden Folgen führen. Man denke nur an den Straßenverkehr oder die Arbeitswelt. 

Neben der Darstellung der wichtigsten Erkenntnisse wie die Verarbeitung eingehender optischer Informationen im Gehirn erfolgt, wird Prof. Schoenfeld in seinem Vortrag auch auf die Grenzen unseres Gehirns bei der Bewältigung der auf uns einströmenden Informationen eingehen.

Prof. Schoenfeld ist bekannt als renommierter Neurologe, der sich wissenschaftlich beispielsweise mit Aufmerksamkeitsprozessen im Visuellen System oder der Funktionskompensation nach Hirnschädigungen beschäftigt und an der Otto-von-Guericke Universität als Professor Neurophysiologie und funktionelle Bildgebung lehrt. Er war mehrere Jahre Leiter der Abteilung Experimentelle Neurologie am Universitätsklinikum Magdeburg und der stellvertretende Direktor der Abteilung Verhaltensneurologie am Leibniz-Institut für Neurobiologie in Magdeburg

Termin: Donnerstag, 14. Dezember 2017, 19 Uhr

Ort: Museum für Naturkunde Magdeburg, O.-v.-Guericke-Str. 68-73

Kosten: Eintritt frei