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08 wirtschaftsnews

DIHK: Start-ups brauchen endlich bessere Rahmenbedingungen!

Die Start-ups von heute sind der innovative Mittelstand von morgen. Obwohl die Politik das erkannt
hat, hapert es bei den Bedingungen für Gründer nach wie vor. Die IHKs haben bundesweit
rund 300 Start-ups gefragt, wie eine künftige Bundesregierung den Standort Deutschland für sie
attraktiver machen könnte. 

Finanzierungsbedingungen verbessern 

Für nahezu jedes zweite Start-up sind die Anträge für öffentliche Fördermittel zu kompliziert.
Auch der Zugang zu Wagniskapital ist noch schwierig. Ein Drittel der Start-ups fordert
Erleichterungen. Viele Innovationen verlangen Spezialwissen, das mit Generalisten-Know-how
von Fremdfinanzierungspartnern häufig nicht vollständig abgedeckt werden kann. Hier helfen
branchenkundige Venture-Capital-Finanzierer. Für diese Investoren ist es eine Erleichterung, wenn
sie beim Einstieg vorhandene Verluste auch weiterhin steuerlich geltend machen können. Diese
Regeln sind zwar kürzlich verbessert worden, der Gesetzgeber knüpft das aber an zu restriktive
Voraussetzungen: Das Start-up muss sein Geschäftsmodell so lange beibehalten, bis seine Verluste
durch Gewinne verbraucht wurden. Das kann mitunter Jahre dauern und widerspricht der
Herausforderung der Start-ups, sich immer wieder neu zu erfinden. Gerade mit Blick auf die hohe
Innovationsschlagzahl vieler Start-ups muss hier nachgebessert werden. 

Bürokratie? Nein danke!

Digitales Business erfordert rasches Handeln. Da wiegen Zeitverluste infolge von Bürokratie
schwer. Knapp die Hälfte der Start-ups fordert deshalb spürbare Vereinfachungen im Steuerrecht,
ein gutes Drittel konsequenten Bürokratieabbau auf weiteren Feldern. Sie wünschen sich
eine Anlaufstelle, über die Anmeldungen und Genehmigungen erledigt werden können. Ein
wichtiges Ziel beim E-Government ist es, die 100 meistgenutzten Verwaltungsdienstleistungen
online anzubieten. Gerade für technologieorientierte Start-ups wäre zudem eine steuerliche Forschungsförderung
wichtig. Das könnte eine ideale Ergänzung zur Projektförderung sein. Auch mit
kleinen steuerlichen Maßnahmen könnte die künftige Regierung punkten: Gründer sollten ihre
Umsatzsteuervoranmeldung nicht mehr monatlich, sondern vierteljährlich erledigen dürfen.

Ohne leistungsfähige Netze geht gar nichts

Vor allem in ländlichen Regionen fordern Start-ups eine bessere IT-Infrastruktur. Deshalb
plädiert der DIHK nachdrücklich für eine flächendeckende Glasfaser- und moderne Mobil-Infrastruktur.
Nur mit leistungsfähigem Netz können innovative Start-ups überall in Deutschland erfolgreich
sein. Ein gutes Netz ist aber nicht nur technisch zu verstehen. Rund 26 Prozent setzen
auf eine bessere „Vernetzung“ mit der etablierten Wirtschaft, 22 Prozent auf einen leichteren
Zugang zu internationalen Märkten. Hier will die IHK-Organisation selbst ansetzen: Derzeit
entstehen, flankiert von der Politik, auch überregionale Plattformen mit Beteiligung von IHKs,
Finanzierungspartnern und weiteren gründungsrelevanten Institutionen, die Online-Service mit
persönlicher Beratung verbinden. Darüber hinaus bleibt die Bundespolitik jedoch weiter gefordert:
Es liegt nun an den Koalitionären in spe, beim Thema Start-ups endlich mehr zu bewegen.