67. IAA Pkw - FRANKFURT/MAIN, 14. - 24. SEPTEMBER 2017
Mit dem ersten vollintegrierten Ladeluftkühler in einem
Saugrohr feiert MANN+HUMMEL auf der diesjährigen IAA eine Weltpremiere: Das
System verteilt die Temperatur gleichmäßig und hält höchsten Belastungen stand.
Ludwigsburg/Frankfurt, 9. September 2017 - Eine
konstantere und effektivere Ladeluftkühlung und dadurch bis zu drei Prozent
CO2-Ersparnis – mit diesem Vorteil überzeugt das Prinzip der indirekten Ladeluftkühlung
immer mehr Fahrzeughersteller. Ein reduziertes Ladeluftvolumen und ein
schnellerer Ladedruckaufbau sorgen im Vergleich zur direkten Ladeluftkühlung außerdem
für ein besseres Ansprechverhalten des Fahrzeugs. Der Filtrationsexperte
MANN+HUMMEL aus Ludwigsburg hebt diese Technologie nun auf ein neues Niveau:
Mit dem ersten vollintegrierten Ladeluftkühler in einem Saugrohr feiert das
Unternehmen auf der IAA 2017 eine Weltpremiere.
Vollintegration versus Stand-Alone-Konzept
Das neue System nutzt alle Vorteile der indirekten Ladeluftkühlung und kommt im
Vergleich zu Stand-Alone-Konzepten, die mit einzelnen Komponenten für Ladeluftkühler
und Saugrohr arbeiten, mit weniger Bauteilen aus. Dies reduziert Schnittstellen
sowie den Handling-Aufwand für den Automobilhersteller. Zudem sorgen ein
geringerer Druckverlust und das kleinere Ladeluftvolumen für ein verbessertes
Ansprechverhalten.
Vollintegration versus Einschraublösung
Bei der Vollintegration ist der Kühler komplett von den Saugrohrschalen umschlossen.
Dadurch besitzt das Gesamtsystem eine höhere Festigkeit gegenüber Einschraublösungen,
da es ohne Dichtfläche nach außen auskommt. Mit einer maximalen
Temperaturdifferenz von zwei Kelvin über alle sechs Zylinder sorgt das System für
eine hervorragende Temperaturgleichverteilung. Dabei muss das Gesamtsystem hohe
Temperaturunterschiede zwischen Lufteintritt und -austritt von bis zu 90 Kelvin
aushalten.
Zwei-Komponenten-Dichtung
Die Dichtung aus zwei Komponenten zwischen Kühler und Saugrohrschalen weist
eine gute chemische Beständigkeit und geringe Leckagewerte auf. Sie besteht aus
einem Kunststoffrahmen aus dem besonders festen Polyamid 6 mit 35 Prozent
Glasfaseranteil (PA6 GF35) sowie einer Elastomerdichtung aus Fluorkautschuk
(FKM), die eine gute Temperatur- und Medienbeständigkeit aufweist. Mittels
Formschluss werden das Polyamid und das Elastomer fest und sicher miteinander
verbunden.
Maximal stabil
Absolute Ladedrücke von bis zu 2,7 bar verlangen den Komponenten einiges ab.
Durch die großen Flächen werden die Kunststoffschalen besonders beansprucht.
Mit modernster Simulationstechnik, internem Musterbau und intensiver Erprobung
legten die Ingenieure bei MANN+HUMMEL die Bauteile optimal aus: Durch die
gerippten Kunststoffschalen wird höchste Stabilität bei gleichzeitiger
Gewichtsoptimierung erreicht.
Leitrippen im Plenum stellen die gleichmäßige Befüllung aller Zylinder sicher,
wodurch eine optimale Strömungsführung ermöglicht wird. Gleichzeitig sorgt die
Bauteilauslegung für einen geringen Druckverlust. Mittels Heißgasschweißen können
schmalere und gleichzeitig festere Schweißnähte umgesetzt werden. Positiver
Nebeneffekt ist eine verbesserte Bauteilsauberkeit, da bei diesem Verfahren
keine Reibflusen entstehen.