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Saubere Seen laden zum Baden ein

An heißen Sommertagen unbesorgt ins kühle Nass: Neun von zehn Badegewässern in Deutschland haben eine ausgezeichnete Qualität. Das zeigt ein aktueller Bericht der Europäischen Kommission. Jedoch sind an den Küsten und in Fließgewässern Schadstoffe und Plastikmüll am Strand und im Wasser ein Problem.

13.500 Wasserproben aus Seen, Flüssen und von den Küsten von Nord- und Ostsee hat die Europäische Kommission 2016 in Deutschland untersucht. Das Ergebnis: Rund 98 Prozent der 2.292 deutschen Badegewässer erfüllen die Qualitätsanforderungen der entsprechenden EU-Richtlinie. Knapp 91 Prozent der Badegewässer erhielten sogar die Best-Note "ausgezeichnet". Nur fünf Badegewässer haben dagegen eine mangelhafte Qualität.

Ähnliche Ergebnisse hatte auch die Untersuchung der deutschen Badegewässer im Vorjahr gezeigt. Die Wasserqualität in Deutschland ist demnach seit Jahren gut. Auch wer im Sommerurlaub zum Baden nach Frankreich, Kroatien oder Dänemark fährt, kann gut gelaunt ins Wasser springen: Nahezu alle Badegewässer in Europa erfüllen die Mindestanforderungen der EU-Badegewässerrichtlinie.

Düngemittel können Badeseen verunreinigen

Verunreinigungen von Seen und Flüssen entstehen vor allem in landwirtschaftlich stark genutzten Gebieten. Hier können Düngemittel in die Gewässer gelangen, die das Wachstum von Algen befördern. Gibt es in einem Gewässer zu viele Algen, bedrohen sie die Lebensgrundlage anderer Pflanzenarten und Tiere. Auch heftige Regenfälle können Flüsse und Bäche stark verschmutzen, ihre Wasserqualität schwankt daher sehr.
Ein anderer Grund für schmutziges Wasser sind die Reste sommerlicher Grillpartys an Seen und Flussufern: Essensreste, Plastikverpackungen, Dosen und Flaschen bleiben häufig in der Natur zurück. Viele Gemeinden wollen die Verschmutzung ihrer Badegewässer verringern. Sie stellen Mülleimer auf und reinigen Flussufer und Strände. Dies verursacht Kosten, die vermieden werden könnten, wenn die Besucher verantwortungsbewusst ihren eigenen Müll mitnehmen würden.

Vermüllung der Meere gefährdet Fische und Vögel

Die Vermüllung der Gewässer ist besonders an der Nord- und Ostsee zunehmend ein Problem: Hier wird der Müll angespült, der bereits in den Meeren schwimmt – und sich nicht zersetzt. Das sind vor allem Kunststoffprodukte wie Plastikflaschen, Tüten, Gummistiefel, Getränkekisten, Fischernetze, Bojen oder zerplatzte Luftballons.

Die Folgen: Viele Tiere nehmen Mikroplastikteile in sich auf. So haben an der Nordsee 96 Prozent der tot gestrandeten Eissturmvögel Plastikteile im Magen, im Durchschnitt 25 Stück. Eine Untersuchung von Fischen aus Nord- und Ostsee zeigte, dass sieben von zehn Tieren Mikroplastik im Magen hatten.

Für sauberes Wasser sorgen

Schmutzige oder verseuchte Gewässer und Strände verderben nicht nur den Spaß am Baden, sondern bedrohen den Lebensraum von Pflanzen, Fischen und Tieren. Ziel der Gewässerschutzpolitik in Deutschland ist es daher, das ökologische Gleichgewicht der Seen, Flüsse und Meere wiederherzustellen und zu bewahren.

Die Bundesregierung hat dafür viele konkrete Maßnahmen auf den Weg gebracht: Kläranlangen von Kommunen und Industrie haben heute eine verbesserte Reinigungstechnik. Schornsteine sind mit Reinigungsfiltern ausgestattet. In Flüsse und Seen fließen weniger Abwässer und Düngemittel aus der Industrie und Landwirtschaft. Flussregionen wurden renaturiert.

Die Verschmutzung der Gewässer und besonders der Meere ist ein weltweites Problem, das überwiegend auf dem Land verursacht wird. Die Lösung des Problems erfordert gemeinsames Handeln aller Länder. Die G20-Staaten haben sich bereits auf einen Aktionsplan gegen Meeresmüll geeinigt. Darin verpflichten sie sich, deutlich weniger Abfälle über die Flüsse und Abwässer in die Meere zu leiten.

Dies bedeutet: Die Länder müssen ihr Abfallmanagement verbessern und stärker an der Ressourceneffizienz ausrichten. So entstehen einerseits weniger Abfälle, andererseits müssen Abfälle aufbereitet und Abwässer besser gereinigt werden.
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#Baden #See #Badesee