„Der Hochwasserschutz ist ein wichtiges Stück Zukunftsvorsorge. Wie verwundbar unsere Kommunen, Häuser und Unternehmen sein können, das haben wir bei den Hochwasserkatastrophen 2002 und 2013 schmerzhaft erfahren. Wir haben, so schnell es ging, Lehren daraus gezogen und tun das weiter.“ Das erklärte Ministerpräsident Dr. Reiner Haseloff heute in Gerwisch bei der Einweihung des dort sanierten Deiches.
Die Landesregierung habe sich im Rahmen ihrer Hochwasserschutzkonzeption zum Ziel gesetzt, bis 2020 die Deiche im Wesentlichen DIN-gerecht zu sanieren oder neu zu bauen, betonte Haseloff. Es sei schon viel erreicht. Allerdings stehe noch eine gewaltige Kraftanstrengung bevor. Genauso wichtig wie die Deichsanierung werde es künftig sein, den Flüssen mehr Raum zu geben, den sie bei Hochwasser nutzen könnten. Nicht zuletzt durch mehr Retentionsraum könne das Ausmaß von Hochwasserschäden in der Zukunft begrenzt werden.
Hintergrund
Die Bau- und Planungskosten für die Hochwasserschutzmaßnahme Gerwisch liegen bei 3,2 Millionen €. Der Ausbauabschnitt ist 1.680 Meter lang. Derzeit sind in Sachsen-Anhalt 765 von 1.338 Deichkilometern saniert (Stichtag 31. März 2016). Bezogen auf die Jahre 2015-2020 weist die Hochwasserschutzkonzeption des Landes einen Gesamtbedarf von rund 770 Mio. € aus. Davon entfallen rund 632 Mio. € auf Maßnahmen des technischen Hochwasserschutzes. Bis 2020 sind davon noch 532 Mio. € umzusetzen.
