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Kriminalstatistik des Polizeireviers Saalekreis für das Jahr 2016.

Polizeimeldung aus dem Saalekreis, 22.03.2017



Im Vergleich der Polizeilichen Kriminalstatistik (PKS) der letzten fünf Jahre, insbesondere im Vergleich der Jahre 2015 und 2016 zeichnet sich für das Polizeirevier Saalekreis folgendes Bild ab:

 

Fälle Aufklärung, ermittelte Tatverdächtige

 

Entgegen dem nicht vorhersehbaren Fünf-Jahres-Trend der letzten Jahre, bei dem stetig eine Zunahme der erfassten Fälle zu verzeichnen war, wurden im Jahr 2016 mit 13417 Fällen 387 Fälle weniger registriert als im Vorjahr (im Jahr 2015  13804 Fälle). Dieses Niveau ist dennoch deutlich über den erfassten Fällen von 2011 bis  2013. Im Jahr 2014 lagen insgesamt 13587 erfasste Fälle vor.

 

Erfreulicherweise ist es im Jahr 2016 gelungen, die Aufklärungsquote gegenüber 2015 auf insgesamt 51,3 % (plus 2,6 %) zu steigern. Insgesamt wurden 6880 Fälle aufgeklärt, das sind 164 mehr als im Jahr 2015. Einen wesentlichen Anteil daran hatte die gegenüber dem Vorjahr um ca. 5 % erhöhte Aufklärungsquote bei den Diebstahlsdelikten.

 

 

 

 

Im Jahr 2016 wurden insgesamt 4705 Tatverdächtige ermittelt, das sind ca. 1,6 % (+73) mehr Tatverdächtige als im Jahr 2015.

Der Anteil der nichtdeutschen Tatverdächtigen an den insgesamt vorliegenden Tatverdächtigen lag 2016 bei 13,26 % (624). Im Vergleich zu dem Jahr 2015 stieg der Anteil ausländischer Tatverdächtiger um 1,74 % (+90).

Der Anteil der Jungtatverdächtigen (unter 21 Jahre) an allen Tatverdächtigen, liegt im Jahr 2016 bei 827 Tatverdächtigen = 17,6 % und ist im Vergleich zum Jahr 2015 (769 Tatverdächtige = 16,6 %) leicht gestiegen.

 

Straftaten unter Beteiligung von Flüchtlingen, geduldeten Ausländern Asylbegehrenden, und sich illegal Aufhaltenden (Zuwanderer) betrugen im Jahr 2016 = 330 Fälle. Das ist ein leichter Anstieg um 65 Fälle (2015= 251 Fälle) was sich insbesondere bei den Rohheitsdelikten + 43 Fälle (in 2015= 57 Fälle) und den Verstößen gegen sonstige strafrechtliche Nebengesetze +11 Fälle (in 2015= 8 Fälle) darstellt. Die Vermögens- und Fälschungsdelikte haben einen Anstieg auf 66 Fälle (2015 =32 Fälle). Rückläufig hingegen sind die Diebstahlsdelikte insgesamt von 108 Fällen in 2015 auf 72 Fälle in 2016 (- 36 Fälle)

 

 

Betrachtung von ausgewählten Deliktsbereichen

 

Im Bereich der Straftaten gegen die sexuelle Selbstbestimmung wurden im Jahr 2016 mit 98 Straftaten im Vergleich zum Vorjahr 15 Fälle mehr registriert. Ihr Anteil an der Gesamtkriminalität beträgt 0,70%. Es konnten 78 Fälle aufgeklärt werden. Die Aufklärungsquote liegt somit bei  79,6 %. Im Deliktsfeld Vergewaltigungen/sexuelle Nötigungen wurden  15 Fälle (in 2015 = 9 Fälle) erfasst, wovon 86,7% aufgeklärt wurden. Der Anteil an der Gesamtkriminalität beträgt 0,1 %.

 

Im Bereich Gewaltkriminalität (unter diesem Begriff werden u.a. Raubstraftaten gefährliche und schwere Körperverletzungen sowie Vergewaltigungen zusammengefasst) ist im Vergleich zu 2015 ein Anstieg um 95 Fällen zu verzeichnen. 2016 wurden insgesamt 405 Fälle erfasst.  Die Aufklärungsquote beträgt 84,9% (2015 = 83,8%) und konnte somit auf konstantem Niveau gehalten werden.

 

Rohheitsdelikte und Straftaten gegen die persönliche Freiheit hatten mit 1877 Fällen in 2016 einen Anteil von ca. 14 % an der Gesamtkriminalität. Die Aufklärungsquote konnte in dieser Deliktsgruppe wie im Jahr zuvor bei 91% gehalten werden.

Ein Deliktsfeld dieses Bereiches sind Raubdelikte und Erpressungsdelikte. Diese stellen aufgrund ihrer mit Gewalt gegen Personen begangenen Handlungen immer eine schwere Straftat dar. Mit 78 bekannt gewordenen Fällen ist diese Fallzahl seit Jahren in etwa konstant. Der Anteil an der Gesamtkriminalität beträgt nur 0,6%75,6% aller Raubstraftaten  konnten aufgeklärt werden.

 

Den Diebstahlshandlungen insgesamt werden in der PKS alle Diebstähle, von der einfachen Wegnahme (einfacher Diebstahl) bis zum besonders schweren Fall, zugeordnet.

 

Mit 6024 erfassten Fällen entsprechen Diebstahlshandlungen ca. 45 % aller registrierten Fälle. Damit ist fast jede zweite angezeigte Straftat eine sog. Diebstahlsstraftat. Im Jahr 2015 waren noch 6957 Diebstähle zu verzeichnen. Das bedeutet einen Rückgang um 933 Fälle.  Die Aufklärungsquote konnte hierbei um 4,8 % auf 27,7 % gesteigert werden.

 

Im Bereich des besonders schweren Fall des Diebstahls waren 2015 insgesamt 4283 Fälle und in 2016 = 3633 Fälle (- 650 Fälle) erfasst. Die Aufklärungsquote konnte hier um 4,7% gesteigert werden. Hauptschwerpunkte sind hierbei:

 

Wohnungseinbruchdiebstähle mit 205 Fällen  (2015 = 155 Fälle)

BSD in/aus Boden/Keller..       mit 392 Fällen (2015 = 378 Fälle)

BSD an/aus KFZ                       mit 610 Fällen (2015 = 642 Fälle)

 

Zum Deliktsbereich „Diebstahl insgesamt an/aus Kraftfahrzeugen.

In diesem Deliktsbereich wurden insgesamt 965 (123 Fälle weniger als 2015) Fälle erfasst. Die Aufklärungsquote konnte hier um 4 % gesteigert werden.

Davon liegen 355 Fälle des einfachen Diebstahls (in der Hauptsache: Kennzeichendiebstahl, Kraftstoffdiebstahl etc.) und  610 Fälle des besonders schweren Fall des Diebstahls (in der Hauptsache: BSD von u.a. Navigationsgeräten, Radios, Kfz.-Teile) vor.

 

Einen weiteren Schwerpunkt der „Diebstahlshandlungen insgesamt“ stellen die „Diebstahlshandlungen insgesamt in/aus Dienst/Büro/Lagerräumen“ mit 783 (59 Fälle weniger als 2015) erfassten Fällen dar. In dieser Gesamtsumme enthalten sind 664 Fälle des besonders schweren Falls. Das sind ca. 85 % aller Fälle in diesem Deliktsbereich.

Aufgrund der Tatbegehung/Tatumstände ist die Aufklärung in den genannten Deliktsbereichen sehr schwierig. Insgesamt konnte die Aufklärungsquote in diesem Deliktsfeld „Diebstahlshandlungen insgesamt in/aus Dienst/Büro/Lagerräumen“ gegenüber dem Jahr 2015 um 6,5 % erhöht werden.

Neben einer meist hohen Schadenssumme (materieller/immaterieller Art) muss der Bürger im Bereich des Wohnungseinbruchsdiebstahls einen sehr starken Eingriff in die Privatsphäre hinnehmen. Im Bereich des Polizeireviers Saalekreis ist bei diesem Delikt ein Aufwuchs der Fallzahlen im Jahr 2016 gegenüber dem Jahr 2015 um 32,3% festzustellen. Das sind in absoluten Zahlen eine Steigerung von 155 Fällen in 2015 auf 205 Fälle in 2016. Die Aufklärungsquote ist erfahrungsgemäß niedrig, konnte aber von 16,8% im Jahr 2015, um 5,2% auf 22,0% gesteigert werden.

 

Im direkten Zusammenhang mit der Entwicklung der Eigentumskriminalität ist die Entwicklung der Rauschgiftkriminalität zu betrachten. Eine offene Drogenszene gibt es im Saalekreis nicht, jedoch muss eingeschätzt werden, dass die Verfügbarkeit von Drogen jederzeit und überall gegeben ist. Die polizeilichen Ermittlungen ergaben, dass der Handel überwiegend in Wohnungen oder im direkten Kontakt zwischen Dealer und Konsument stattfindet. Für den Bereich des Polizeireviers Saalekreis stellt Crystal weiterhin die am weitesten verbreitete Droge dar. Aufgrund des günstigen Preises, die leichte Verfügbarkeit und die relativ kleinen benötigten Konsumeinheiten hat diese sich schnell verbreitet. Örtliche Schwerpunkte für den Drogenkonsum sind die Stadt Merseburg, Querfurt und die Stadt Landsberg.

Im Jahr 2016 wurden 394 Fälle der Rauschgiftkriminalität abgeschlossen. Dies bedeutet einen Rückgang um 104 Fälle. Da sich die Aufklärungsquote weitgehend an den bekannt gewordenen Fällen orientiert, ist diese mit 95,4% sehr hoch und hält sich auf konstantem Niveau.

den Hauptanteil bilden die allgemeinen Verstöße (Konsumentendelikte) gegen das BtmG mit 326 Fällen.

Schwerpunkte sind hierbei die allgemeinen Verstöße mit Cannabisprodukten in 129 Fällen und Verstöße mit Crystal in 143 Fällen. Der Bereich des unerlaubten Handels/Schmuggel ist mit 40 Fällen eher gering.

 

Die Vermögens- /Fälschungsdelikte stellen, neben den Diebstahlshandlungen,  einen weiteren deliktischen Schwerpunkt dar. Die Fallzahlen sind hier um 85 Fälle  leicht rückläufig, Jahr 2015: 1937 Fälle; Jahr 2016: 1852 Fälle.

Aufgrund der vielfältigen Möglichkeiten einer verschleierten/gefakten Tatbegehung, gerade über das Tatmittel Internet, gestalten sich mitunter die Ermittlungen sehr aufwendig und schwierig.  Vor diesem Hintergrund ist der Rückgang der Aufklärungsquote im Jahr 2016 gegenüber dem Jahr 2015 um 6,9% einzuordnen. Dennoch konnte im Jahr 2016 eine Aufklärungsquote von 66,9% erreicht werden.

 

 

Unter dem Begriff „Straßenkriminalität“ werden alle Straftaten, die sich in der Tatphase  ausschließlich oder überwiegend auf öffentlichen Straßen, Wegen und Plätzen ereignen, zusammengefasst.

Waren im Jahr 2015 2572 erfasste Fälle der Straßenkriminalität zu verzeichnen, stiegen die erfassten Fälle im Jahr 2016 leicht auf 2613. Neben der Steigerung das Fallzahlen konnte erfreulicherweise auch eine Steigerung der Aufklärungsquote erreicht werden. Diese erhöhte sich um 4.8% auf 21,2%.

 

Abschließend sind in der nachfolgenden Tabelle nochmals die wesentlichen Zahlen aus der Polizeilichen Kriminalstatistik des Polizeireviers Saalekreis 2016 dargestellt:

 

 

01. - 12. 2015

01. - 12. 2016

Zu - oder Abnahme der

 

bekannt

 

 

bekannt

 

 

Straftaten

aufgeklärten Fälle

 

G e s a m t z a h l

ge-

auf-

Auf-

ge-

auf-

Auf-