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01 MDHEUTE dom

Magdeburg : AG Menschen mit Behinderungen.

AG Menschen mit Behinderungen mit Schwerpunkt zur Barrierefreiheit in Veranstaltungsstätten


Nächste Sitzung am 2. März ab 13.30 Uhr im Alten Rathaus

Am kommenden Donnerstag, den 2. März, trifft sich die kommunale Arbeitsgruppe Menschen mit Behinderungen um 13.30 Uhr im Franckesaal des Alten Rathauses. Zu den Schwerpunkten der Sitzung gehören der barrierefreie Zugang und die Nutzungsmöglichkeiten in den Veranstaltungsstätten, die von der Messe- und Veranstaltungsgesellschaft Magdeburg (MVGM) betrieben werden.
 
Die Arbeitsgruppe wird zudem über die Praxis bei der Beantragung der Schwerbehinderteneigenschaft in Sachsen-Anhalt sprechen. Hier haben Betroffene häufig Fragen zum Verfahren und zu den Bearbeitungszeiten. Dazu ist ein Vertreter aus dem Referat Versorgungsamt/ Schwerbehindertenrecht im Landesverwaltungsamt eingeladen worden.
 
Als ständiges Thema werden auch Fragen der Verbesserung der Barrierefreiheit im öffentlichen Personenverkehr, im städtischen Raum und bei öffentlich zugänglichen Gebäuden behandelt. Dazu sind Vertreter der Magdeburger Verkehrsbetriebe (MVB), des Stadtplanungsamtes und des Tiefbauamtes anwesend.
 
 
Hintergrund

An der kommunalen AG Menschen mit Behinderungen beteiligen sich Mitglieder von Behindertenverbänden und -vereinen, Stadträte, Mitarbeiter von Fachbereichen der Stadtverwaltung und engagierte persönlich betroffene Aktive. Die AG war 1999 als beratendes Gremium und Forum für die Belange behinderter Menschen gegründet worden.
 
Zum Jahresende 2015 lebten in Deutschland mehr als zehn Millionen Menschen mit einer anerkannten Behinderung, darunter 7,6 Millionen Schwerbehinderte. Schwerbehindert sind damit 9,3 % der Bevölkerung. Die Tendenz ist steigend. In Sachsen-Anhalt waren 2015 rund 189.000 anerkannte Schwerbehinderte registriert. Das sind 8,5 % der Bevölkerung, also deutlich weniger als im Bundesdurchschnitt.
 
In der Landeshauptstadt Magdeburg sind mit Stand vom Dezember 2015 rund 18.000 Menschen amtlich als Schwerbehinderte anerkannt (7,5 %). Schließt man die Behinderten mit einem Grad der Behinderung (GdB) unter 50 mit ein, sind etwa 25.000 Menschen betroffen (11 %).
 
Von den Magdeburger Schwerbehinderten sind rund 9.800 in ihrer Mobilität wesentlich beeinträchtigt (Merkzeichen aG und G), grob geschätzt sind mindestens 2.000 von ihnen auf einen Rollstuhl angewiesen. 293 sind blind, 201 gehörlos und ca. 4.500 haben Anspruch auf die Mitnahme einer Begleitperson im ÖPNV (Merkzeichen B). Als hilflos gelten ca. 2.200 Menschen (Merkzeichen H).
 
Fast 2.300 Magdeburger besitzen das Merkzeichen RF und zahlen aufgrund von Seh- oder Hörbehinderung oder schwerer Behinderung einen ermäßigten Rundfunkbeitrag, soweit sie nicht wegen geringen Einkommens ganz befreit werden. 60 % der Betroffenen sind bereits 65 Jahre und älter, während nur 2,3 % jünger als 18 Jahre sind. 52 % der Behinderten sind weiblich.
 
An den beiden Magdeburger Werkstätten für Menschen mit Behinderungen sind rund 1.050 Betroffene beschäftigt. Rund 880 Menschen mit Behinderungen leben in stationären Einrichtungen (Heime bzw. Wohnstätten an den Werkstätten). Mehr als 7.000 Magdeburger sind pflegebedürftig; rund 3.000 von ihnen werden in stationären Einrichtungen gepflegt, die übrigen in der Familie oder von ambulanten Pflegediensten.
 
Nach der Arbeitslosenstatistik der Agentur für Arbeit waren im Dezember 2016 in Magdeburg 398 schwerbehinderte Menschen arbeitslos gemeldet, davon rund zwei Drittel im Bereich des SGB II (Jobcenter). Bei der Beschäftigung von Schwerbehinderten ist Sachsen-Anhalt bundesweites Schlusslicht. Die beschäftigungspflichtigen Unternehmen beschäftigen nur 3,6 % Schwerbehinderte, im Bundesdurchschnitt sind es 4,7 %.